Schwerpunkt: Politik – Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz
Fröhlich in die Katastrophe? –
Was Sie schon immer über Nachhaltigkeit wissen sollten/wollten!
Fr., 23.11.2018
Ist es fünf vor zwölf? Zwölf? oder fünf nach…? – Anders ausgedrückt: Wieviel Zeit bleibt, um den Klimawandel spürbar abzubremsen und vor allem: Welche Maßnahmen sind hierfür erforderlich? Mit diesen und weitergehenden Fragen ist der Leiter des Referats für Nachhaltigkeit im BMJV (Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz) seit langem befasst.
Auch wenn das sehr reale Schreckgespenst Klimakollaps der Ausgangspunkt ist, soll es im Austausch mit ihm um ganz praktische Fragen gehen: um anregende, Mut-machende Ideen und praktikable wie auch effektive Wege eines nachhaltigen Produzierens und Konsumierens, um Möglichkeiten eines nachhaltigen Reisens und Wohnens, um nur wenige Beispiele zu nennen.
Nachhaltigkeit
wird oft reduziert auf Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels. Tatsächlich
meint Nachhaltigkeit aber viel mehr: Die 17 Ziele, auf die sich nahezu alle
Regierungen im Jahr 2016 geeinigt haben, umfassen z. B.: (1) „Keine Armut“, (3)
„Gesundheit und Wohlergehen“, (7) „Bezahlbare und saubere Energie“, (8) „Menschenwürdige
Arbeit und Wirtschaftswachstum“, (10) Weniger Ungleichheiten“, (13) Maßnahmen
zum Klimaschutz“, …
Entsprechend hat auch die Bundesregierung eine Nachhaltigkeitsstrategie
entwickelt und erste Schritte eingeleitet. Besonders drängend sind jene, deren
Verwirklichung einen Klimakollaps verhindern soll.
Nehmen wir nur die Ziele, die in direktem Bezug zur Klimaproblematik stehen, wie z. B. Energiegewinnung und –verbrauch, zeigt sich ein Paradoxon, eine Schizophrenie: Wir wissen schon lange um die Wirkungen unserer Produktionsweise und unseres Konsumverhaltens, aber unser Lebensstil, die Art, wie wir produzieren, wohnen, uns fortbewegen oder uns vergnügen, ist nicht nachhaltig.
Dürren hier,
Überschwemmungen dort, wir befinden uns mitten im Klimawandel, verhalten uns
aber so, als hätten wir vier, fünf oder mehr Erden. In einer von Widersprüchen
geprägten Welt, ist uns widersprüchliches Verhalten zur Routine geworden.
Für einen anhaltend hohen, ja steigenden Energie- und Natur- bzw. Ressourcen-Verbrauch
gibt es zahllose Beispiele, ebenso für die Gleichgültigkeit gegenüber der
vermehrten Umweltzerstörung und wachsenden Müllbergen.
Zahllose Beispiele gibt es aber auch an Schuldzuweisungen und guten Ratschlägen
für individuelle Verhaltensänderungen. Beides scheint wenig zu fruchten.
Was also tun?
Angesichts dieser Situation stellt sich die Frage, welche Maßnahmen geeignet sind, die drängendsten Nachhaltigkeitsziele auch tatsächlich zu verwirklichen. Sind die von den Verantwortlichen in Ministerien und Parlament eingeleiteten Schritte effektiv? Und wenn nicht, welche Hindernisse – in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – stehen einer wirksamen Nachhaltigkeitspolitik entgegen?
Diese und
weitere Fragen/Ihre Fragen, werden Gegenstand des Austauschs im Referat für
Nachhaltigkeit des BMJV sein. Etwa 1,5 Stunden sind hierfür im Ministerium in
der Mohrenstraße (Berlin-Mitte) eingeplant.
Im ersten Teil der „Tour“ werde ich auf das Gespräch vorbereiten und dabei
sowohl auf die Nachhaltigkeitsziele als auch auf konkrete Vorschläge zu einer
wirksamen Nachhaltigkeitspolitik eingehen.